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Medikamentöse Behandlung

Medikamentöse Behandlung

Es wird angenommen, dass bei Depressionen bestimmte Botenstoffe im Gehirn nicht im Gleichgewicht sind. Dieses Gleichgewicht kann durch Medikamente wie Antidepressiva wieder hergestellt werden. Antidepressiva werden von einem Arzt (meist Hausarzt oder Psychiater / Nervenarzt) verschrieben.

Für wen ist medikamentöse Behandlung geeignet?

Je schwerer eine Depression ist, desto eher ist die Behandlung mit einem Antidepressivum hilfreich. Auch bei lang anhaltenden Depressionen (mehr als zwei Jahre) sind Antidepressiva wirksam. Bei leichten Depressionen sind Antidepressiva weniger wirksam, können aber z.B. sinnvoll sein, wenn es in der Vergangenheit schwerere depressive Phasen gegeben hat oder die Medikamente früher schon einmal geholfen haben.

Weitere wichtige Informationen zur Einnahme von Antidepressiva

Antidepressiva machen nicht abhängig! Es besteht also keine Gefahr, dass man davon nicht mehr loskommt oder „süchtig“ wird und größere Mengen braucht, um eine Wirkung zu erzielen.

Damit keine unerwünschten Nebenwirkungen eintreten, müssen die Medikamente regelmäßig eingenommen werden. Die Dosis darf nur nach Absprache mit dem Arzt verändert werden. 

Auch wenn es Ihnen wieder besser geht, müssen die Medikamente weiter eingenommen werden. Sind die Symptome ganz verschwunden, ist es trotzdem hilfreich, das Antidepressivum mindestens vier bis neun Monate weiter zu nehmen, da dadurch die Rückfallgefahr gesenkt werden kann.

Da beim Absetzen der Medikamente ebenfalls Nebenwirkungen auftreten können, ist es wichtig, die Dosis langsam zu reduzieren.

Fragen Sie Ihren Arzt zu Wirkungen und Nebenwirkungen von den verordneten Medikamenten sowie zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten!

Vor- und Nachteile

Vorteile von Antidepressiva

  • Antidepressiva wirken gut – vor allem bei mittelschweren und schweren Depressionen.
  • Sie wirken relativ schnell (nach ca. 2 Wochen).
  • Die Behandlung erfordert wenig Zeit.
  • Es gibt verschiedene Formen von Antidepressiva, manche beruhigen eher und verbessern den Schlaf, manche geben mehr Energie – je nach Beschwerden kann das richtige Medikament ausgewählt werden.

Nachteile von Antidepressiva

  • Mögliche Nebenwirkungen von Antidepressiva sind (je nach Medikament): Übelkeit, Gewichtszunahme, Verstopfung oder Durchfall, Schläfrigkeit und sexuelle Probleme.
  • Nebenwirkungen sind vor allem zu Beginn der Behandlung möglich. Etwa die Hälfte aller Patienten berichtet in den ersten vier bis sechs Wochen vorübergehend von geringen Nebenwirkungen. Für 3 von 100 Patienten sind die Nebenwirkungen so belastend, dass die Behandlung abgebrochen werden muss.
  • Lebensprobleme, die evtl. mit zur Entstehung der Depression beigetragen haben (z.B. Belastungen im Beruf oder in der Partnerschaft), werden durch Antidepressiva nicht verändert.
  • Nach Ende der Behandlung mit dem Antidepressivum kann es häufiger zu einem Rückfall kommen als bei einer psychotherapeutischen Behandlung.

Unter Informationen zur medikamentösen Behandlung finden Sie weitere Informationen zu Antidepressiva, z.B. zu verschiedenen Präparaten und deren Nebenwirkungen.

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