Die DAK untersuchte Versicherungsdaten von 600.000 Kindern und 430.000 Eltern aus dem Jahr 2016. Dabei fanden die Autoren heraus, dass 90% der Kinder mindestens einmal im Jahr aufgrund von Erkrankungen wie Atemwegserkrankungen, Infektionskrankheiten oder Augenerkrankungen zum Arzt oder ins Krankenhaus mussten. Bei 26% der Kinder war eine psychische Erkrankung und bei etwa jedem 10. Kind eine chronische psychische Erkrankung die Ursache. Entwicklungs- und Verhaltensstörungen waren dabei am häufigsten vertreten.

Die DAK-Studie sieht einen Zusammenhang zwischen Bildungsstatus des Elternhauses und Kindergesundheit. So waren Kinder aus bildungsfernen Familien häufiger von bestimmten Erkrankungen betroffen als Kinder bildungsnaher Elternhäuser. Diese Unterschiede wurden insbesondere für die Erkrankungen Karies, Fettleibigkeit und Sprachstörungen deutlich.

In der Studie wird auch ein erhöhtes Risiko für die Gesundheit von Kindern suchtkranker Eltern deutlich. Besonders der Anteil psychischer Erkrankungen ist bei dieser Gruppe stark erhöht: Depression treten 80% häufiger auf, die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist um 70% häufiger und Schulangst um 50% häufiger.

Die Autoren der Studie fordern Handlungsbedarf von der Politik und den Schulen und sprechen sich für Gesundheit auf dem Lehrplan und den Ausbau von Präventionsprogrammen in der Schule aus. Auch Eltern sollen durch Online-Coaching gestärkt werden. Die Bundespsychotherapeutenkammer weist auf die Wichtigkeit von gemeinsamen Angeboten für Eltern und Kinder hin, die den gemeinsamen Lebensstil verändern (z.B. Sportvereine mit gemeinsamen Bewegungs- und Ernährungsprogrammen). Wichtig sei eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung bei Eltern mit psychischer Erkrankung, um das Erkrankungsrisiko für die Kinder zu senken: 

Quelle: BPtK 

DAK-Studie: Kinder- und Jugendreport 2018: Neue DAK-Studie untersucht Kinder- und Familiengesundheit

Pressekontakt

PD Dr. Jörg Dirmaier
Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, UKE

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