Bericht der Bundesregierung zur Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit 2016

In der Branche Gesundheits- und Sozialwesen sind psychische Erkrankungen überdurchschnittlich häufig für Fehltage der Arbeitnehmer/innen verantwortlich. Deutlich weniger Fehltage in Folge von psychischen Erkrankungen sind in produzierenden Branchen wie dem Baugewerbe oder der Landwirtschaft zu verzeichnen. Diese Ergebnisse gehen aus dem Bericht der Bundesregierung zur Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (2016) hervor.

Männer und Frauen im Gesundheits- und Sozialwesen sind fast gleich häufig von psychisch bedingten Fehltagen betroffen. Frauen fehlen durchschnittlich 4,4 Tage und Männer 3,6 Tage im Jahr.

Neue Studie vom Robert-Koch Institut zur Inanspruchnahme psychotherapeutischer und psychiatrischer Leistungen

Bei der Studie (GEDA: Gesundheit in Deutschland aktuell) wurde eine bundesweite Befragung der erwachsenen Bevölkerung durchgeführt.

Das Ziel der Studie war es, zu untersuchen, wie häufig ambulante psychotherapeutische oder psychiatrische Leistungen in Anspruch genommen wurden und wodurch die Inanspruchnahme beeinflusst wurde.

Psychotherapeut/innen können nun auch Soziotherapie bei der Behandlung schwer psychisch kranker Menschen verordnen. Seit dem 7. Juni 2017 gilt die neue Soziotherapie-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesauschusses.

Soziotherapie kann schwer psychisch beeinträchtigten Menschen dabei unterstützen, überhaupt Termine bei ambulanten Behandler/innen wahrzunehmen. Darüber hinaus können soziotherapeutische Fachkräfte dabei unterstützen, psychotherapeutoische Inhalte im Alltag umzusetzen und weitere Leistungen zu beantragen und dafür z.B. Kontakt mit der Krankenkasse aufzunehmen. Soziotherapie verfolgt das Ziel, Krankenhausbehandlung zu vermeiden, zu verkürzen und bei einer selbständigen Lebensführung zu unterstützen

Die Terminvermittlung von Servicestellen der kassenärztlichen Vereinigung wird auch für psychotherapeutische Behandlungen ausgeweitet.

Was müssen Interessierte tun, um die Terminvermittlung in Anspruch zu nehmen?

Patient/innen müssen im Vorfeld eine Sprechstunde bei einer Psychotherapeutin oder einem Psychotherapeuten besuchen. Wenn dabei ein psychotherapeutische Behandlungsbedarf festgestllt wird, der "zeitnah" umgesetzt werden soll, haben Paitient/innen Anspruch, durch die Servicestelle einen Termin für ein Erstgespräch (probatorische Sitzung) vermittelt zu bekommen.

Ab dem 14. November 2017 starten die Wintersemester-Termine der Vorlesungsreihe "Zur Anthropologie von Gesundheit und Krankheit in der Psychiatrie"; diesmal unter dem Titel "Kulturelle Sicht auf Seelische Not". Die Vorlesungsreihe ist für alle zugänglich und findet 14-tägig am Dienstag von 18-20 Uhr im Hauptgebäude der Universität Hamburg statt (Edmund-Siemers-Allee 1, Hörsaal A).

 Am ersten Termin (14.11.) spricht Hildegard Fuhrberg zum Thema "Zum Umgang mit Wahn in anderen Kulturen".

Pressekontakt

PD Dr. Jörg Dirmaier
Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, UKE

Martinistr. 52
20246 Hamburg
Telefon: +49 (0) 40 7410 59137

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